Lebensgestaltung – Ethik – Religion (LER): Wohin soll die Lebensreise gehen?

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft, in der es eine Fülle von unterschiedlichen Lebensvorstellungen, Werten, Normen, Regeln und Anschauungen gibt. Das bezieht sich auf ganz praktische Fragen des Alltags und reicht hin bis zu Weltanschauungen und Religionen mit allen Sinnfragen, die sich daraus ergeben. Hinter den Positionen der einzelnen Menschen stehen – bewusst oder auch unbewusst – bestimmte Wertvorstellungen für das Dasein auf der Welt.
Für die eigene Lebensgestaltung, aber auch für die Teilnahme an gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen ist es wichtig, sich über grundlegende Weltorientierungen eine Übersicht zu verschaffen. Oder: das Leben leben lernen. Im LER-Unterricht soll ein Beitrag zur Sozialisation geleistet werden, um individuelle Lebensaufgaben zu bewältigen. LER ist kein Ersatz für Religionsunterricht, sondern ein Angebot, Kompetenzen weltanschaulich neutral und dennoch wertgebunden zu erlangen. In den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 erfolgt der Unterricht mit jeweils zwei Wochenstunden. Sollten Eltern für ihre Kinder einen wertorientierten Unterricht mit bekenntnisgebundener Ausprägung wünschen, besteht zu Beginn jedes Schuljahres die Möglichkeit zur Befreiung von LER und der Teilnahme am evangelischen Religionsunterricht. Beide Unterrichtsfächer finden parallel statt.