Schüleraustausch Deutschland Israel 2018
Am 29. April um 5.30 Uhr ging für uns die lang erwartete Reise los. Der Flug dauerte dreieinhalb Stunden und viele von uns konnten es kaum erwarten unsere Partnerschüler endlich zu sehen, denn bereits einige Wochen zuvor bauten wir den ersten Kontakt mit den Israelis über WhatsApp auf. Angekommen am Ben-Gurion-Flughafen wurden wir mit selbstgemalten Bildern und Geschenken erwartet. Nach einer kurzen Begrüßung und dem ersten richtigen Kennenlernen ging es auch schon wieder weiter. Wir fuhren zu unserer Partnerschule in Hod Hasharon der Ramon-High-School und brachten von dort aus unsere Sachen zu den jeweiligen Gastfamilien in der Umgebung. Viele von uns trafen dort auch das erste Mal ihre Gasteltern für diese Woche. Jedes Familienmitglied empfing uns mit offen Armen und einer warmen Gastfreundlichkeit. Danach hatten wir erst einmal Zeit uns in Hod Hasharon mit unserem Austauschpartner umzusehen. Am Abend trafen wir uns im Haus eines israelischen Schülers und feierten eine Willkommensfeier mit Pizza und Pool.
Am nächsten Tag ging es für uns nach Tel Aviv. Wir schauten uns die Innenstadt an und die israelischen Schülerinnen und Schüler hatten jeweils Vorträge zu den Sehenswürdigkeiten vorbereitet. Oft suchten wir aber auch nach einem schattigen Plätzchen, weil die Sonne mit aller Macht schien. Am Abend hatten wir in Tel Aviv noch einen besonderen Termin. Wir waren vom Ministerpräsidenten von Brandenburg Herrn Dr. Woidke zur Präsentation des Films „Das schweigende Klassenzimmer“ eingeladen. Der Film handelt von einer Schulklasse im Jahr 1956 in der DDR, die durch eine Schweigeminute in das Visier der Staatssicherheit der DDR gerät.
Am Dienstag fuhren wir dann nach Jerusalem und besuchten die zentrale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Hier trafen wir noch einmal den Ministerpräsidenten und legten gemeinsam mit ihm einen Kranz in der „Halle der Erinnerung“ nieder. Anschließend führten wir über eine Stunde ein sehr interessantes Gespräch mit ihm und dem Zeitzeugen Walter Bingham, der als Jugendlicher in den Dreißigerjahren in Deutschland gelebt hat.
Die Nacht von Dienstag zu Mittwoch verbrachten wir in einem Motel in Jerusalem, spielten Spiele, erzählten und lachten miteinander. Am folgenden Tag ging es am Morgen in Richtung Altstadt, in der wir einige der wichtigsten Heiligenstätten besuchen durften. Eine davon war die Grabeskirche im Kern der Altstadt. Es war schon besonders als man in der Kirche stand und die ganzen alten und religiösen Bilder sah. Natürlich war es auch besonders zu sehen, wie Menschen aus aller Welt zu diesem Ort reisten, um ihrem Glauben ganz nah zu sein. Nach der Grabeskirche besuchten wir selbstverständlich auch die Klagemauer. Es waren unzählige Menschen anwesend die beteten, aber auch Touristen, die sich von der gigantischen Mauer beeindrucken ließen. Die Vielfalt und die vielen heiligen Orte an einem einzigen Ort zu erleben, war für uns schon sehr beeindruckend.
Am Abend ging es für uns dann wieder zurück nach Hod HaSharon zu unseren Gastfamilien. Wir bereiteten uns schon am Abend auf den nächsten Tag vor. Denn am Donnerstag ging es für uns ans Tote Meer. Auf der Fahrt dorthin sahen wir kurz hinter Jerusalem plötzlich nur noch Wüste und schroffe Berge. Wir machten einen Zwischenstopp in einer Oase mitten in der für uns so unwirklichen Wüste. Das war schon etwas Besonderes, wenn man darüber nachdenkt, dass so etwas normal in Israel ist und in Deutschland überhaupt nicht. Nach unserer Pause und einem abkühlenden Bad, ging es weiter in Richtung Totes Meer. Angekommen hatten wir leider nicht so viel Zeit, dennoch nutzten wir diese aus und schwebten auf dem sehr warmen Wasser.
Später fuhren wir dann zu unserer nächtlichen Unterkunft mitten in der Wüste. Wir schliefen in einem modernen Binduiden Lager. Alle von uns schliefen zusammen in einem riesigen Zelt und verbrachten den Abend miteinander. Wir bekamen dort traditionelles Essen und dazu Kaffee und Tee. Leider verging der Tag ziemlich schnell. Am nächsten Morgen durften wir noch auf Kamelen reiten. Wir hatten eine kleine Tour durch die Wüste und bewunderten die weite Landschaft aus Sand und Gestein. Danach packten wir unsere Sachen und fuhren zurück zu unseren Gasteltern nach Hod HaSharon. Wir hatten etwas Freizeit bis wir am Abend zum Kiddusch und zur Abschlussfeier im Haus eines israelischen Schülers zusammenkamen.
Am letzten Tag hatten wir morgens viel Zeit unsere Sachen zu packen und uns von unseren Gasteltern zu verabschieden. Am Mittag trafen wir uns alle in der Ramon-High-School und setzten uns in einen großen Kreis, in dem wir besprachen, wie unsere Eindrücke und unsere Erlebnisse waren. Sowohl für israelischen und deutschen Schülerinnen und Schüler war es eine bewegende und schöne Woche. Leider kam danach der traurige Abschied an den Toren der Schule und wir fuhren zurück zum Ben-Gurion-Flughafen. Man sah deutlich, dass für jeden von uns die Woche in Israel eine sehr wichtige Lebenserfahrung war und das die verschiedenen Erlebnisse und Eindrücke für immer in unseren Gedanken anwesend sein werden.
Dustin (9b)