"Stark statt Sucht“: Ein Blick hinter die Kulissen von Drogen und Alkohol

Am 20.Februar 2025 hatten wir die Klasse 9e im Rahmen des Biologie Unterrichts die Möglichkeit, an einem Präventionsprogramm zu den Themen Alkohol und Drogen teilzunehmen. Das Programm war in vier Blöcke unterteilt, welche sich mit unterschiedlichen Themen auseinandergesetzt hatten. 

Der Tag begann mit einer Begrüßung durch Fachleute, die uns erklärten, warum Aufklärung in diesem Bereich so wichtig ist. Anschließend hörten wir einen Vortrag über die Folgen und Risiken von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. So hatten wir die Gelegenheit die berührende Lebensgeschichte eines FASD (Fetale Alkoholspektrum-Störung) kranken Mannes zu hören, dessen Mutter Alkohol in der Schwangerschaft konsumierte. Zu den möglichen Symptomen gehören unter anderem Minderwuchs im Mutterleib und nach der Geburt, schlechte Koordination, geistige Behinderung und Lernstörungen. Er kam zwar zur Welt mit einer Bürde, die nicht seine Entscheidung war, und doch kämpft er jeden Tag mutig dagegen an und lebt ein erfülltes Leben mit der
Unterstützung, die er damals nicht bekommen hatte.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit der Geschichte eines Mannes mittleren Alters, welcher schon in seiner frühen Kindheit das erste Mal mit Alkohol in Berührung kam. Es begann harmlos mit einem Schnaps auf einer Familienfeier und so nahm alles einen Anfang. Während andere Kinder spielten, suchte er immer wieder Gelegenheiten an Alkohol zu kommen. Mit 16 Jahren war der Alkohol bereits ein fester Bestandteil seines Alltags, er war abhängig. Die Sucht zerstörte nach und nach seine Familie und gesundheitliche Probleme häuften sich. Er probierte oft aufzuhören, aber das Verlangen war einfach zu groß. Schließlich ging er zur Therapie und suchte sich Hilfe. Heute ist er bereits seit 40 Jahren trocken und vermeidet den Alkohol konsequent. Seine Geschichte ist der Beweis dafür, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu ändern- egal, wie tief man gefallen ist.

Der dritte Block diente dazu, uns über unsere eigenen Rechte und die rechtliche Lage in Deutschland zu informieren und aufzuklären. So besuchte uns ein Polizist, um uns über die Gefahren von Suchtmitteln aufzuklären. Sein Vortrag war nicht nur informativ, sondern auch sehr eindrucksvoll, da er uns anhand echter Fälle zeigte, welche Konsequenzen der Konsum und Besitz illegaler Substanzen haben können. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, sogenannte Alkoholbrillen auszuprobieren, die die Auswirkungen von Alkohol auf die Wahrnehmung und Koordination simulieren. Der Selbstversuch war nicht nur spannend, sondern auch lehrreich. Der Besuch des Polizisten hat uns viele neue Einblicke gegeben und uns bewusst gemacht, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Drogen- und Alkoholprävention auseinanderzusetzen.

Zum Schluss kam eine Suchtberaterin, die uns über die Gefahren von Alkohol- und Drogenmissbrauch aufklärte und uns nicht nur theoretische Fakten vermittelte, sondern auch echte Erfahrungen aus ihrem Leben mit uns teilte. Der Vortrag der Suchtberaterin hat uns gezeigt, wie ernst das Thema
Alkohol- und Drogenabhängigkeit ist und dass niemand davor sicher ist. Dieser Ausflug hat uns nicht nur neue viele Erkenntnisse gebracht, sondern auch geholfen, unsere eigene Haltung zu Alkohol und Drogen zu überdenken. Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, frühzeitig klare Grenzen zu setzen und Verantwortung für uns selbst und andere zu übernehmen.

Ein besonderer Dank geht an Herrn Krumpholz und Frau Stork, die uns bei diesem lehrreichen und inspirierenden Ausflug begleitet haben.

 
Clara D. 9e
Februar 2025