Graffiti-Projekt in Michendorf - Eisenbahnunterführung wurde neu gestaltet

Angefangen hat alles mit der Frage einer Mitarbeiterin der Michendorfer Gemeindeverwaltung: Ob Jugendliche nicht Lust hätten, die beschmierten Betonwände der Bahnbrückenunterführung in der Potsdamer Straße zu verschönern? Sie hatten! Und so haben sich ca. 65 Schüler*innen der 9. Klassen des Wolkenberg-Gymnasiums im Rahmen des Evangelischen Religionsunterrichtes ans Werk gemacht. 



Zunächst setzen sich die Jugendlichen mit Werten auseinander, die für ein Zusammenleben im Sozialraum wichtig sind. Sie diskutierten darüber, was ein gutes Miteinander in Michendorf ausmacht, fördert oder erschwert. Zum Thema „Wir miteinander in Michendorf“ fertigten sie anschließend eigene Graffiti-Entwürfe und Skizzen an. Dabei wurden sie professionell unterstützt von Oliver Johannsen (Fokuz Design). 
Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie 2020/21 musste nicht nur die Umsetzung des Projektes mehrmals verschoben werden, auch ein Großteil der vorbereitenden Arbeitsschritte konnte nur digital durchführt werden. Trotz dieser Schwierigkeiten haben die Schüler*innen engagiert an der Entwicklung eines Gesamt-Graffitis gearbeitet: Entstanden sind drei Comic-Erzählungen, die Werte für ein gelingendes Miteinander vor Ort kreativ darstellen sollen.
Verbindendes Element der drei Graffiti-Comics ist das Motiv "Apfel". Hier haben sich die Schüler*innen vom Michendorfer Wappen inspirieren lassen, das einen stilisierten Apfelbaum zeigt. Grundaussagen der Erzählungen sind: 
  • Neid, Konkurrenz, Missgunst u.a. zerstören das menschliche Zusammenleben und die Natur, aber die Einsicht, für Um- und Mitwelt verantwortlich zu sein, bewirkt Zusammenhalt. 
  • Es ist wichtig, in Not Hilfe zu leisten und Helfende zu unterstützen. 
  • Auch wenn sich in unterschiedlichen Lebensabschnitten Wohnorte ändern, kann Heimat etwas sein, was durch die Zeit trägt.


Es geht in den Graffiti-Comic-Erzählungen um Werte wie Verantwortung, Zusammenhalt, Gemeinschaftssinn, Hilfsbereitschaft, Natur- und Heimatverbundenheit. Dabei haben die Schüler*innen bei ihrer Gestaltung bewusst auf Interpretationsmöglichkeiten durch die Betrachtenden gesetzt. So möchten die Jugendlichen die Bürger*innen und Gäste von Michendorf anregen, ebenfalls über Werte des Zusammenlebens nachzudenken und darüber in einen Austausch zu kommen.
Auch wenn Meinungen über künstlerische Gestaltung oft auseinandergehen, hat das von den Jugendlichen neu gestaltete Erscheinungsbild des Ortseingangs von Michendorf bisher überwiegend positive Rückmeldungen bekommen.
Gedankt werden soll an dieser Stelle allen, die das Graffiti-Projekt unterstützt und möglich gemacht haben – besonders dem Michendorfer Ortsbeirat, der Gemeinde Michendorf, der Bürgermeisterin, Frau Nowka, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, der Sparkassenstiftung, der Deutschen Bahn, dem Förderverein des Wolkenberg-Gymnasiums, Oliver Johannsen und Marvin Bieß von Fokuz Design und vor allem: den Schüler*innen!                                                                                                                          

Anne Voß